Chancenwucher wird bestraft

FSV Rot-Weis Stegen III – FC Portugiesen Freiburg II 4:1 (2:1)

Nach dem durchaus glücklichen Sieg gegen Munzingen erlebten die Portos die Kehrseite eines solchen Spiels: trotz eines klaren Chancenplus standen sie am Ende mit leeren Händen da. Ein Samstagspiel als Tabellenzweiter und kein Spiel der Ersten und dennoch nur 13 Spieler, das verstehe ich nicht. Zumal auch noch einige aus Kader I aushalfen.

Schon in der zweiten Minute die erste gefährliche Aktion der Stegener: ein schneller Angriff über rechts, der Schuss aus spitzem Winkel wird abgefälscht und flutscht Kenny durch die Hosenträger, doch Kevin kann den Ball auf der Linie wegschlagen. Fünf Minuten später klappt das nicht so gut. Nach einem Ballverlust von Matze im Mittelfeld kommt Paulo gegen den Stürmer nicht in den Zweikampf, auch Kenny kommt zu spät. Wieder klärt Kevin auf der Linie, aber unglücklich zu einem Stürmer der zum 1:0 einschiebt. Die Möglichkeit zum Ausgleich vergab Ricci drei Minuten später als er nach einem Doppelpass mit Matze allein auf den Torwart zulief, es diesem mit einem halbhohen Heber aber zu leicht machte, den Schuss abzuwehren. Nach einer Viertelstunde vergab ein Stegener das 2:0.als er einen Kopfball freistehend neben das Tor platzierte. Fünf Minuten später lief Ricci, der immer wieder über links geschickt wurde und seinem Verteidiger entwischen konnte, erneut auf den Torwart zu. Diesmal schob er den Ball neben dem kurzen Pfosten ins Aus. Effizienter waren die Gastgeber: in der 21. Minute wieder ein schneller Angriff der Stegener, im Sechzehner stoppt ein Verteidiger für den Stürmer, der die unfreiwillige Vorlage mit einem Flachschuss verwandelt. Nur zwei Minuten später Ricci zum dritten. Wieder kommt er von links mit Tempo in den Strafraum, trifft den Ball auch gut, aber der Torwart kann zur Ecke abwehren. Diese bringt Matze herein und Paulo, der kurz zuvor einen Eckball am Pfosten neben diesen geköpft hatte, macht es dieses Mal besser und trifft per Kopf zum Anschlusstreffer. Kurz vor der Pause die Chance zum Ausgleich: wieder Ricci über die linke Außenbahn. Kurz vor der Torauslinie passt er nach innen, findet in Manuel auch einen Abnehmer, der den Ball aber über das Tor setzte. Angesichts der Vielzahl an Chancen war der Pausenrückstand verkraftbar.

Doch in der zweiten Halbzeit dauerte es eine Viertelstunde, bis die Portos wieder zu einer Chance kamen. Matze bekam nach einem harmloseren Foul einen Freistoß zugesprochen. Diesen zirkelte er gut um die Mauer, doch der Torwart wehrte ab zur Ecke, die nichts einbrachte. Fünf Minuten später hatte Matze wieder Pech: nach einem guten Pass in die Tiefe ging sein Flachschuss aus gut 15 Metern am Torwart, aber leider auch am langen Pfosten knapp vorbei und fast im Gegenzug kommt es dann wie es kommen musste. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld können die Portos den Angriff kurz stoppen. Doch in der Rückwärtsbewegung kommt kein Verteidiger an den Ball. Ein Stegener schnappt sich die Kugel, tankt sich auf die Grundlinie durch und bringt einen Querpass in den Fünfer wo ein Roter (das waren die Stegener Farben) den Ball mehr ins Tor stolpert als schießt. Aber auch Rumpeltore zählen, es war das 3:1 (72.). Nun prägte angesichts der fortschreitenden Zeit Hektik die Aktionen der Portos. Ruben, der mit muskulären Problemen zu kämpfen hatte, brachte eine gute Flanke in die Box, doch Matze konnte den Ball nicht gut platzieren, sein Kopfball ging neben das Tor. Die langen Bälle wurden von der Stegener Abwehr locker abgefangen, so dass keine Gefahr für deren Tor bestand. Dafür reichte es auf der anderen Seite mit einem Sonntagsschuss aus halbrechter Position in den Winkel zum 4:1. Der Sieg war sicher um ein Tor zu hoch ausgefallen, aber Stegen hat ohnehin das deutlich bessere Torverhältnis, sozusagen das Spiegelbild der Chancenverwertung. Und dieses beschert nun den Stegenern Platz zwei vor den punktgleichen Portos.