Ein Punkt ist zu wenig

ESV Freiburg - FC Portugiesen Freiburg 1:1 (0:0)

Das Kellerderby war im ersten Durchgang den Tabellenplätzen entsprechend sehr überschaubar was gute oder gar gefährliche Aktionen anging. Nach einer Viertelstunde hatte Marcel im Tor Glück, dass der kleine Mittellstürmer der Eisenbahner einen Kopfball aus fünf Metern über die Latte setzte. Auf der anderen Seite zog Ricci nach einem Pass an die Außenlinie an zwei Verteidigern vorbei in die Mitte und schloss von der Sechzehnerlinie flach ab, zielte aber links am Pfosten vorbei.

Auch in der zweiten Halbzeit war es ein verteiltes Spiel, die Mannschafften versuchten aber mehr Druck Richtung Tor zu entwickeln. Die ESVler kamen meist über lange Bälle oder Kontersituationen. Bei den Portos war es in der Regel Ricci auf der Außenbahn, der geschickt wurde, aber entweder den Ball dem Torwart zurücklegte oder am Tor vorbei zielte. Richtig Fahrt nahm das Spiel erst in der letzten Viertelstunde auf. Nach einem Eckball wurde es brisant im Strafraum der Portos. Als der Ball aufs Tor kam, wäre Marcel fast ein Eigentor unterlaufen. Er machte sich lang und konnte den Ball gerade noch wegpatschen vor der Torlinie. Dann verfehlte ein Fernschuss des ESV das Tor nur knapp. 10 Minuten vor Schluss zog Ricci am Sechzehner ab und hämmerte den Ball an die Latte. Dann konnte Marcel einen Schuss in die kurze Ecke mit einer tollen Fußabwehr parieren. In der 84. Minute war er aber machtlos. Wieder brachte ein Eckball die Gefahr und aus einem Getümmel am Fünfmeter schob ein ESV-Stürmer den Ball über die Linie. Nun ging Fred in die Spitze und mit all seiner Routine gelang ihm der Ausgleich: Einen zu kurzen Rückpass eines Verteidigers hatte er förmlich gerochen und sprintete auf den Torwart. Er „gewann“ den Pressschlag gegen den grätschenden Keeper und schob den Ball zum 1:1 über die Linie. Die ESVler probierten es weiterhin mit langen Bällen, um doch noch den Sieg einzufahren. Bei den Portos wechselte sich Jan drei Minuten vor Schluss ein, um vielleicht mit einem Standard den lucky punch zu setzen. Und beinahe wäre es gelungen. Bei einem Freistoß von halbrechts kam er am Fünfer zum Kopfball. Er traf den Ball aber nicht richtig und die Chance war vertan. Zum Glück hatte der Schiri Abseits gepfiffen, sonst hätte es eine schlaflose Nacht gegeben. Einen hatten die Portos aber noch: In den letzten Sekunden der dreiminütigen Nachspielzeit dribbelte sich Ricci von rechts in den Strafraum. Dann versuchte er es aus spitzem Winkel mit einem Schuss. Dieser wurde auf der Linie abgewehrt und kam zum eingewechselten Elias. Der traf den Ball aus acht Metern nicht voll und so konnte ein Verteidiger den Ball erneut auf der Linie noch abwehren. Direkt nach dieser letzten Herzschlagaktion pfiff der Schiri die Partie ab. Der Sieg wäre glücklich gewesen, aber Chancen gab es genügen und deshalb ist der Punkt letztlich zu wenig.

Dabei gab es bei der Zweiten guten Anschauungsunterricht, wie man Tore erzielt. Gut, nicht unbedingt in der ersten Halbzeit gegen den ESV, da stand es noch 0:0. Aber dann gelang Matze Russo ein Hattrick und auch Paulo, Pepe und Niggi trugen sich in die Torschützenliste ein. Niggi hätte sich in dieser Tabelle ganz nach vorne schießen können, bugsierte eine Hereingabe aber aus kurzer Distanz aber nicht ins Tor, sondern in die Höhe. Und Kennys Serie der gehaltenen Elfer riss beim zweiten Treffer der Gastgeber. Aber das 6:3 war letztlich ungefährdet.

Im Nachholspiel unter der Woche gegen den Nachbarverein des ESV, den PSV, zeigte sich die Reserve nicht so treffsicher. Zwar gelang Ricci mit einem Tor, bei dem er vor dem Keeper ruhig blieb und diesen einfach überlief noch der Ausgleich. Doch die Gäste legten in der zweiten Hälfte noch vier Treffer nach. So kommt es, dass die Zweite zwar fleißig Punkte sammelt, aber trotzdem ein miserables Torverhältnis hat.